Dodge Challenger SRT Hellcat: Extremes Muscle-Car mit 707 PS Leistung (2024)

Dodge Challenger SRT Hellcat: Extremes Muscle-Car mit 707 PS Leistung (1)

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Autogramm Dodge Challenger SRT Hellcat: Ritt auf der Kanonenkugel

Foto: Dodge

Autogramm Dodge Challenger SRTHellcatFahr zur Hölle!

In 3,7 Sekunden von null auf hundert: Ein V8-Motor mit irren 707 PS macht den Dodge Challenger Hellcat zum stärksten Muscle-Car der Modellgeschichte. So extrem wie die Leistung ist der Preis.

VonTom Grünweg

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Der erste Eindruck: Lange Haube, fieser Scheinwerferblick und ein fettes Hinterteil: Der Dodge Challenger ist ein Muscle-Car nach alter Väter Sitte.

Das sagt der Hersteller: Wenn Dodge-Chef Tim Kuniskis über den Hellcat spricht, hagelt es Superlative. Er rühmt das Coupé nicht nur als stärkstes V8-Modell der Firmengeschichte und als stärksten Challenger seit Anbeginn der Baureihe im Jahr 1969. Mit einer Leistung von 707 PS ist der Hellcat zugleich das stärkste Muscle-Car. Der Chevrolet Camaro wird im Vergleich beinahe zum Spielzeugauto und der neue Ford Mustang zu einem Fall für den Ponyhof.

Das ist uns aufgefallen: Rot oder schwarz? Dodge liefert das Auto mit zwei unterschiedlichen Zündschlüsseln aus. Durch sie werden unterschiedliche Motorsteuerungsprogramme aktiviert, eines, das 500 PS Leistung freisetzt, und eines, das das Biest entfesselt.

Schon die 500 PS, die der schwarze Schlüssel genehmigt, sind beeindruckend. Doch der rote eröffnet ein Spektakel, so roh und rabiat, wie es kein anderer Sportwagen bietet. Der Kompressor unter der markanten Hutze saugt gierig nach Luft, der Motor klingt geradezu beängstigend.

Wer den Kickdown wagt, erlebt 275er-Hinterreifen, die sich in beißendem Rauch aufzulösen scheinen. Eine gefühlte Ewigkeit drehen sie durch, und erst wenn die Gummis warm sind, geht es zur Sache. In 3,7 Sekunden von null auf hundert, mehr als 320 km/h Spitze und die Viertelmeile in weniger als elf Sekunden - mit solchen Kennwerten tritt der Extremwagen an.

Das ist umso eindrucksvoller, wenn man bedenkt, dass im lässig-lasziven Muscle-Car-Dress eine uralte Mercedes E-Klasse steckt. Denn die Grundkonstruktion des aktuellen Autos stammt aus den Neunzigerjahren, aus einer Zeit also, als die US-Marke noch zu Daimler gehörte - und nicht zu Fiat wie heute.

Für den Kraftakt haben die Ingenieure der Abteilung Street and Racing Technology (SRT) kräftig modifiziert. Statt der elektrischen Servolenkung aus dem Serienmodell kommt eine hydraulische Lenkkraftunterstützung zum Einsatz, der besseren Fahrzeugbeherrschung wegen. Auch erhält der Hellcat die größten Bremsen in der Geschichte der Dodge-Serienmodelle.

Dazu wurden der Motor und dessen Peripherie für die Leistungsorgie komplett umgebaut. Geblieben sind die acht Zylinder mit den halbkugelförmigen Brennräumen (daher der Name "Hemi") und die 6,2 Liter Hubraum. Der Kompressor verdichtet pro Minute bis zu 30.000 Liter Luft. Die Kühlleistung wurde verdreifacht, die Kupplung verstärkt und die Kraftstoffleitungen auf 1,3 Zentimeter Durchmesser vergrößert, sonst würde der Motor bei Vollgas trockengelegt. Das ist auch der Grund, weshalb die anfängliche Idee einer Direkteinspritzung wieder verworfen wurde - es gab schlicht keine Spritpumpe mit ausreichender Förderleistung.

Das Ergebnis des Hardcore-Tunings ist eine Steigerung von Leistung und Drehmoment von vorher 431 auf nun 707 PS und von 569 auf 881 Nm. Die Entwickler betonen, dass diese Werte nicht nur kurzzeitige Spitzen seien, sondern die Technik so ausgelegt sei, dass der Wagen diese Leistung 20 Minuten lang erbringen kann.

Unter dem Blech ist der Challenger ein traditionelles Muscle-Car, doch im co*ckpit macht er auf modern. Hinterm Lenkrad gibt es animierte Anzeigen, und der Touchscreen in der Mittelkonsole bietet in etlichen Menü-Oberflächen gefühlt Tausende Performance-Daten und gibt dem Fahrer die Möglichkeit, mehr als hundert Parameter zu variieren - von der Fahrwerkseinstellung bis zu den Schaltpunkten der Automatik. Nur: Wer braucht das Playstation-Gedöns, wenn er in so einem Auto sitzt? Da will man nicht programmieren, sondern fahren.

Das muss man wissen: Nicht nur die Konstrukteure, auch die Kaufleute steuern für den Hellcat einen Superlativ bei, nämlich den Preis. Für 59.995 Dollar (aktuell knapp 54.000 Euro) bietet der Dodge mehr PS pro Dollar, oder salopp formuliert: "more bang for the buck" als jedes andere Auto auf dem US-Markt. Ein paar Beispiele für den Preis pro PS in den USA: Beim neuen BMW M4 sind es 153 Dollar, bei einem Ferrari 458 sind es 432 Dollar und beim VW Golf R 125 Dollar. Dodge jedoch verschleudert die Leistung im Hellcat für 85 Dollar pro PS. Hierzulande vertreiben Importeure den Wagen, allerdings mit Aufschlägen von rund 50 Prozent. Doch auch für umgerechnet knapp 80.000 Euro bleibt das Teil ein Sonderangebot.

Das werden wir nicht vergessen: Die rohe Gewalt, mit der die Reifen am Asphalt reißen, der brachiale Vortrieb und das unglaubliche Gefühl, auf einer Kanonenkugel zu reiten. Der Gipfel aber ist der Gesang des Kompressors, der den dumpfen V8-Bass überlagert.

Dodge Challenger SRT Hellcat: Extremes Muscle-Car mit 707 PS Leistung (2024)
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